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Die Weltspielplane kaufen

Sie können die Weltspielkarte als Weltspielplane im EPiZ Reutlingen kaufen. Die Weltspielplane ist eine begehbare und strapazierfähige, brandschutzsichere LKW-Plane. Sie kann in drei Größen gekauft werden (Preise Stand 12/2022):

  • Kleine Weltspielplane (2m x 2,75m) zu einem Preis von 125,- € (plus Porto)
  • Große Weltspielplane (4m x 5,5m) zu einem Preis von 420,- € (plus Porto)
  • „Weltspiel to go“ (1m x 0,75 m) aus Stoff zu einem Preis von 60,- € (plus Porto).

Der Verkauf ist ohne weiteres Zubehör.
In Österreich können Sie sich für den Kauf auch an die Welthäuser Österreich wenden.

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Die Weltspielplane ausleihen

Sie können die Weltspielkarte als Weltspielplane im Medienservice im EPiZ aus- und fernleihen. Die Weltspielplane ist eine begehbare und strapazierfähige, brandschutzsichere LKW-Plane. Es gibt zwei unterschiedliche Größen:

  • Kleine Weltspielplane: 2m x 2,75 m groß
  • Große Weltspielplane: 4m x 5,5m groß

Der Verleih ist ohne weiteres Zubehör.
Weitere Organisationen verleihen die Weltspielplane zu eigenen Ausleihbedingungen.

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Kontinente und Landesgrenzen

Kontinente

Es gibt verschiedene Arten, Kontinente zu definieren und darzustellen. Kontinente können nach geografischer, geologischer, topografischer oder historisch-politischer Dimension definiert werden. Je nach gewählter Dimension zählen unterschiedlich viele Länder zu einem Kontinent. Die Weltspielkarte nutzt die topografische und historisch-politische Dimension. Farblich sind, orientiert an der Einteilung der Welt in Regionen und Subregionen durch die Vereinten Nationen, sieben Kontinente markiert: Nordamerika, Süd- und Mittelamerika und die Karibik, Afrika, Europa, Asien, Australien und Ozeanien, Antarktika (United Nations Statistical Commission, 2022). Aus historischen und topografischen Gründen werden Europa und Asien unterschieden und die Kontinentalgrenze am Ural-Gebirge gezogen. Die Darstellung Europas als eigener Kontinent verweist auf die historisch-politische Machtstellung Europas bis in die Gegenwart. Topografisch werden Nord- und Südamerika als Kontinente voneinander unterschieden und deren Grenze an der Landenge von Panama gezogen. Um die historisch-politische Dimension des frühen Kolonialismus und koloniale Kontinuitäten mit der Weltspielkarte aufzuzeigen, unterscheiden wir Nordamerika von Süd- und Mittelamerika und der Karibik.
Die Darstellung und Benennung der Kontinente bewegen sich im Spannungsfeld, koloniale Konzepte und Begriffe zu verwenden und sie zugleich zu problematisieren. Sie soll darauf hinweisen, dass sich die Aufteilung und Benennung von Kontinenten nicht auf vermeintlich neutrale geografische Einheiten bezieht, sondern selbst im Zusammenhang mit europäischem Kolonialismus und kolonialer Aneignung steht.[1]
In der Bildungsarbeit kann die historisch-politische Markierung der Kontinente explizit gemacht und damit die vermeintlich neutrale Definition von Kontinenten kritisch hinterfragt werden.

[1] So erfolgte die Benennung ,Amerika' nach dem italienischen Eroberer Amérigo Vespucci. Die Bezeichnung wird im Deutschen häufig synonym mit den USA verwendet und blendet zuvor bestehende und fortbestehende Eigenbezeichnungen aus. Die Abgrenzung eines angelsächsischen Nordamerikas von Süd- und Mittelamerikas und der Karibik relativiert den Machtanspruch der USA. Die Zusammenfassung von Süd- und Mittelamerikas und der Karibik macht einerseits vorkoloniale Gesellschaften und koloniale Spuren in Sprachen, Religion und gegenwärtigen ökonomischen Bedingungen sichtbar. Andererseits ist die dargestellte Zusammenfassung nicht unproblematisch: Denn die Bezeichnung ,Lateinamerika' entstand im 19. Jahrhundert im kolonialen Kontext und sollte die als weiß konstruierten sprachlich-kulturellen Herkünfte europäischstämmiger Bewohner*innen markieren. Bestehende Gesellschaften und Sprachen wurden im Konzept „Lateinamerika“ ausgeblendet und abgewertet. Anstelle der Fremdbezeichnung ,Amerika' oder ,Lateinamerika' ist die Eigenbezeichnung ,Abya Yala' verbreitet. ,Abya Yala' meint auf Kuna Nord-, Mittel- und Südamerika sowie die Karibik (Roth, 2019).

Landesgrenzen

Es gibt keine allgemein anerkannte, neutrale Definition eines unabhängigen Staates. Landesgrenzen und die Aufteilung der Welt in Nationalstaaten sind umkämpft und das Ergebnis historischer, machtvoller Verhältnisse und Ereignisse. So erfolgte die Festlegung von Gebietsgrenzen in Afrika durch Kolonialmächte infolge der Westafrika-Konferenz 1884/85. Auch im 20. Jahrhundert und infolge widerständiger dekolonialer Bewegungen waren die Anerkennung der von europäischen Kolonialmächten aufgezwungenen Grenzen und des politischen Systems die Voraussetzung für die staatliche Unabhängigkeit ehemals kolonialisierter Gebiete (Weheliye, 2019). Ebenso ist die völkerrechtliche Anerkennung oder Ablehnung eines Staates durch die Vereinten Nationen machtvoll und hat politisch Konsequenzen. Die Vereinten Nationen erkennen 193 Mitgliedsstaaten, dem Heiligen Stuhl und Palästina (beide ohne Stimmrecht) die volle völkerrechtliche Staatlichkeit an. Trotz Vorliegen der drei Merkmale Staatsgebiet, Staatsvolk und Staatsgewalt wird die völkerrechtliche Staatlichkeit von den Vereinten Nationen  bei elf Gebieten, z.B. Zypern, West-Sahara, angezweifelt (Vereinte Nationen, 2020).
Auf der Weltspielkarte sind die Landesgrenzen nach völkerrechtlicher Anerkennung der Vereinten Nationen dargestellt. Diese Darstellung dient der Orientierung auf der Weltkarte. Zudem wird die historisch-politische Dimension der Grenzziehungen begreifbar. Bei der Durchführung des Weltspiels kann diese Dimension von Landesgrenzen vertieft werden.

Quellen & weitere Hinweise:

  • Roth, J. (2019). Latein/Amerika. In S., Arndt & N. Ofuatey-Alazard (Hrsg.), (K)erben des Kolonialismus im Wissensarchiv deutscher Sprache. Ein kritisches Nachschlagewerk (S. 430-443). Münster: UNRAST-Verlag.
  • United Nations (2022). Member States. https://www.un.org/en/about-us/member-states (Abruf am 10.01.2022)
  • United Nations Statistical Commission (2022). https://unstats.un.org/unsd/methodology/m49/ (Abruf am 10.01.2022)
  • Weheliye, A. (2019). Nation. In S., Arndt & N. Ofuatey-Alazard (Hrsg.), (K)erben des Kolonialismus im Wissensarchiv deutscher Sprache. Ein kritisches Nachschlagewerk (S. 450-454). Münster: UNRAST-Verlag.